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Chicago

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08.07.2019 - Chicago

Der letzte Tag in Vermilion war dermaßen ruhig, dass wir fast schon durchgedreht sind. Sind noch ein wenig durch die Gegend gecruist, haben gelesen oder lustige Youtubevideos angeschaut. Die allabendlichen Glühwürmchen haben uns dann in die Heier geschickt...

Dafür ging es heute bereits 08:30 Uhr Richtung Chicago. Ca. 4,5 Stunden auf dem Highway und eine weitere Stunde Zeitverschiebung hinzu. Als wir endlich die Skyline von Chicago sehen, kommt schon richtig Freude auf, weil die sieht einfach mal geil aus. Der Verkehr in Chicago lässt Marcs Adrenalinspiegel im Quadrat zur Konzentration ansteigen. Und das ihm als Berliner. Unser Hotel "Congress Plaza" ist dank Amanda (die englisch nuschelnde Navitante) dennoch schnell gefunden. Gebaut 1893 gehört es zu einen der ersten wirklich großen Hotels der Stadt. Beste Lage. Tolles Zimmer. Wir duschen alle erst mal, weil in Vermilion das Duschen, ob der kleinsten Dusche der Welt, eine echte Herausforderung war. Wir also voll sauber vor´s Hotel getreten und die Michigan Avenue runter. Quasi der Ku-Damm von Chicago.. Herrlich hohe alte Gebäude. Gelungene Neue.
Hässlicher Trumptower (unsere Voreingenommenheit stellt das Bild evtl. etwas verzerrt dar). Aber alles zusammen einfach mal schön und schön hoch. So mit in den Himmel starren, um das Ende des Hauses zu erkennen und dabei Leute umschubsen. Marc hat auch gleich einen Store der "Chicago Black Hawks" entdeckt und sich mit einem Basecap eingekleidet. So ist er für das Spiel im Herbst, wo sie gegen die Eisbären antreten, gerüstet. Und zu einer Großstadt gehören natürlich auch Bekloppte. Einer hat lauthals in sein Smartphone gerappt. Leider hatte er keine tolle Stimme,
so dass das wie ´ne rhythmische Durchsage der Einkaufsliste klang. Schade. Ein anderer hat seinem kleinen weißen Hund einfach mal gelbe (Hunde-)Schuhe übergeholfen. Bettler gibt es hier auch. Die haben wir auch. Meistens mit Hunden. Hier haben´se Katzen. Warum nicht. ... die Feuerwehr ist auch schon ein paar mal durch die Straßen gejault. Doll! Bin janz uffjeregt. Serienjunkies kennen natürlich Chicago Fire, Chicago PD
(ich warte schon fieberhaft auf die neuen Staffeln). Habe sogar schon T-Shirts gesehen. Konnte mich aber beherrschen. Der Abend wurde dann in der Cheescake Factory mit einem Abendessen abgerundet. Pia hat sich noch nen Cheescake einpacken lassen. Für später. ... wir sind ja wirklich nur mal die Straße hochgelaufen und wieder zurück, um uns einen ersten Eindruck zu machen. Habe gerade auf mein Handy geschaut, wie weit wir gelaufen sind. Waren doch echt 8,5 Km... jetzt wird mir auch klar, warum mir meine Füße weh tun. Na da freue ich mich ja schon auf morgen. Wird dann wohl ein Halbmarathon. Trotzdem: voll schön hier.

09.07.2019 - Chicago die 2.

Wir haben ganz zauberhaft geschlafen und sind anschließend direkt zu "Pret" gelaufen um irgendein Frühstücksbestandteil in unsere Mägen zu bekommen. Gefühlt sehr weit weg. Auf dem Weg dahin, stehen wir am Beginn der Route 66. Vor 5 Jahren standen wir genau am anderen Ende, am St. Monica Peer in LA. Wozu doch so ein Blog alles gut ist.
Der Planet brennt auch schon um 09:00 Uhr unerbittlich. Wir erobern die gegenüberliegende Seite des Hotels. Ein riesiger Park oder besser Parkanlage. Ne fette Spiegelbohne ("Cloud Gate") thront auf einem Platz und wir haben Spaß bei den teilweise verzerrten Spiegelbildern. Weiter geht es zum "Al Bundy"-Springbrunnen. Der Weg führt weiter durch den Park. Der ist wirklich toll. Sauber, gepflegt mit Konzertmuscheln und so. Hier beginnt ab morgen bis zum  Wochenende ein "Taste Festival". Uff duetsch: ´n Fressfest. Mit Musik und so. Also quasi vor unserer Tür. Wir schauen da morgen mal vorbei und werden uns durchbeißen (in diesem Park findet auch im August das Lollapalooza statt - aber anders als bei uns wo man uns 2 Tage gibt, werden hier 4 Tage die Hüften geschwungen). Der Brunnen ist wirklich groß und man muss wirklich sofort an den Vorspann von "Eine schrecklich nette Familie" denken.
Der Planet brennt weiter und satt sind wir von den paar Krümeln nicht geworden. Also weiter geht´s. Wir müssen noch ein weiteres Ticket für unser Auto ziehen (hier kannst du nur 24 Stunden stehen). Auf dem Weg dahin, stellen wir fest, dass direkt neben unserem Hotel eine Frühstücks-und Sandwichbar ist. Also gleich mal getestet, ob wir da morgen auch noch mal frühstücken können... kann man! Das Auto mit nem neuen Schein versehen und dann mal wieder voll planlos irgendwohin. Einfach loslaufen.
Diese Stadt ist einfach sympathisch. Und sieht gut aus. Auch von der Rückseite... Allerdings sind wir da heute durchs Bankenviertel gelaufen. Riesige, alte, hohe, beeindruckende Gebäude. Auf einem Platz, tanzen ungefähr 80 junge Menschen zu lauter Musik. Einstudierte Tänze, welche sie nach der Schule geprobt haben. War was für die Augen und Ohren. Der weite, weite Weg zurück führt uns am Wasser entlang. Erst am Fluss, dann am Lake Michigan. Und beides ist unwahrscheinlich blau-türkis. Und dann scheint auch noch die Sonne. Das sieht alles sehr unecht aus. Is aber so! Tse! Da kann unsere Spree einfach mal einpacken. Zumindest was die Farbe angeht. Der Weg zurück ist laaaang und sonnig. Wir sind Matsch in der Birne und uns tut alles weh... ist halt nicht wandern, sondern knapp 11 Km Asphaltwalken.

10.07.2019 - Simmons Beach

Völlig plattfüßig sind wir gestern Abend ins Lummerland rübergetrudelt. Heute definitiv keine Stadtwanderung. Unser Ziel nach einem Frühstück ist erst mal das letzte Outlet für diesen Urlaub. Also ab ins Auto und ca. eine Stunde später sind wir da. Zielstrebig steuern wir nur noch die Läden an, die uns wirklich interessieren. Wir sind ja mittlerweile Profis. Und wie Profis schleppen wir die Beute da raus.
Ab an den Strand zum Simmons Beach. Eine halbe Stunde Fahrt und wir sind da. Der Planet brennt. Aber so richtig. 38°C zeigt das Thermometer. Marc hat seine Badelatschen vergessen und geht barfüßig und mutig auf den Strand zu. Es ist ein sehr breiter Strand. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir uns an einem See befinden. Dieser Strand hat Warnemünder Ausmaße und ist bumsheiß! Er kommt mit seinen nackten Füßen tapfer 10 Meter, dann beginnt er wie eine Gazelle zu hoppeln um dann in den Sprint zu wechseln. Gebremst hat er erst wieder im Wasser. Das Ergebnis sind wirklich verbrannte Fußsohlen. Der Arme. Morgen wird das also nichts mit viel laufen.
So heiß es auch ist, das Wasser ist mal wirklich eine Abkühlung. Herrlich klar und kalt. Mit viel Überwindung haben wir unsere Körper in den Michigan See getaucht. Die Sonne brennt weiter unerbittlich. Kein Schatten. Eineinhalb Stunden später verlassen wir als Smoked Beef den Strand.
Ab ins Auto. Zurück zu unserem Hauptquartier. Amanda (ihr wisst, unsere Navitante) faselt was von 1,5 Stunden. Leider ist Amanda dumm. Erkennt Staus nicht. Wir haben sage und schreibe 2,5 Stunden gebraucht. Der Verkehr vor Chicago ist schon verrückt und in der Stadt wird das leider nicht besser. ABER: das Training der Berliner Stadtautoban ist hier sehr hilfreich. Sind nur halt 4 bis 6 Spuren.
Endlich am Ziel, müssen wir erst mal duschen und brezeln uns dann wieder auf für die Fressmeile. Es ist immer noch heiß und die Fressmeile sehr lang. Wir haben noch nicht alles gesehen und schon gar nicht alles probiert. Die Preise sind hier gepfeffert, dafür bekommt man hier Kost, die man sonst nicht so kennt. Yammi.
Pappsatt, fußlahm und sonnenmüde treten wir wieder den Heimweg an und möchten am liebsten gleich noch mal duschen.

P.S. Ich hoffe ich kann mich morgen durchsetzen und auf Marc Rücksicht nehmen. Der Arme kann doch mit den Blasen an den Füßen gar nicht viel laufen. (und ich könnte mir meine sonst wohin schieben)

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11.07.2019 - Chicago Fire

Man, man, man. Dit war heute ein Tag. Um halb elf haben wir uns ins Auto gesetzt und sind zum Chicago Fire gefahren. Kaum aus dem Auto raus, fange ich auch schon an zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Hier wird die Serie "Chicago Fire" gedreht. Kaum sind wir an der Feuerwache, schüttelt Marc auch schon Captain Smith von der Wache 51 die Hand und los gehts mit den Erklärungen. Am Montag, also wenn wir schon wieder auf dem Anflug nach Berlin sind, werden hier die Dreharbeiten für Staffel 8 beginnen. Das ist sehr ärgerlich. Hätte ich gerne mal vorbeigeschaut. Aber wir dürfen sogar rein und uns den Pausenraum ansehen. In der Garage stehen Drehleiter und Krankenwagen und wirklich der Pausencampingtisch, wie in der Serie. Die Filmcrew hat ihre eigenen Wagen. Und während der Dreharbeiten wird die echte Feuerwehr in ein benachbartes Riesenzelt untergebracht. Man war dit toll. Als wir im Auto sitzen, sagt Pia zu uns, dass wir auch hätten Shirts kaufen können. Tolle Wurst. Aber es geht ja noch weiter mit dem Chicago-Fire-Serien-Marathon. Das nächste Ziel ist das "Molly`s". Die Bar ist fester Bestandteil der Serie und wurde bis zur 2. Staffel in einer echten Bar gedreht. Dem "Lotties". Wahrscheinlich haben die Dreharbeiten das Geschäft zu sehr beeinträchtigt, so dass diese 1:1 nachgebaut wurde. Ein Zelt als Trinkhalle in der Nachbarschaft, wäre auch nicht so gut angekommen.
Das Schild an der Tür zeigt auch wie die sich verstehen: "Molly`s" bei Tag und "Lotties" bei Nacht. Wir gehen rein und ich fange wieder blöde an zu grinsen. Sieht jenauso aus! Bums, fertig, aus. Wir setzen uns (ich grinse... während wir drin sitzen, habe ich die Tür im Blick, und glaubt mir, jeder der hier rein kommt, fängt genauso blöde an zu grinsen) und bestellen Limonade und für mich einen Chicago PD Burger (andere Serie, gehört aber in den gleichen Stall). Die haben auch einen Chicago Fire und Chicago MED Burger. Haber mir dann zur Rechnung noch ein T-Shirt bestellt und freue mich. Pia wird sich nun diese Serie auch von Anfang an auf Amazon anschauen, während ich (ich glaube) auf die 6. Staffel warte. Für alle, die diese Serien nicht kennen, ist das voll langweilig. Für mich nicht. Freu, freu, freu.
In Chicago werden jede Menge Filmsequenzen gedreht. Unter anderem auch Teile von Transformers. Dolle Stadt.
Und das Beste Ausflugsziel für heute. Marc hatte mir das ja schon zu Hause versprochen, dass wir dahin fahren und mit den wunden Füßen bot sich das heute einfach mal an.

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12.07.2019 - Chicago die 5.

Irgendwie sind wir gestern sehr zeitig eingeschlafen, was uns aber nicht daran hinderte, heute viel zu früh aufzuwachen. Egal. Nachdem sich alle rausgeputzt haben, bestellen wir ein Uber über die entsprechende App und lassen uns zum John Hancock Center fahren. Is soweit nicht, aber einfach mal 5 Km zu Fuß gespart. Marc und Pia wollen unbedingt da rauf. Wollen über Chicago blicken. Ich will das nicht! Beide entlöhnen jeweils $25 fahren in die 94. Etage (die haben echt ´nen Knall) und haben einen sensationellen Blick über Chicago. Ich sitze derweil in Bodennähe und lese.
Weiter geht´s zum Hard Rock Cafe, damit Pia sich auch hier ihren obligatorischen Hoodie kaufen kann. Wir laufen durch´s italienische Viertel, in dem Al Capone seinerzeit seine Geschäfte und Unwesen be- und getrieben hat, weiter zu Union Station. Ooch mal wieder ein Prachtbau/ Prachtbahnhof. Fix und fertig steuern wir unser Hauptquartier an und schonen unsere müden Knochen.
Zwei Stunden später treibt es und noch einmal zur "Taste", zur Fressmeile. Wir wollen noch mal diese Funnel Cakes (süßes in Fett ausgebacken, Ursprung in Süddeutschland und heißt dort Strauben. Megalecka!!). Vorher gehen wir aber zur Bühne in Erwartung von De La Soul (" Me Myself and I") welche Ende der 80er einige Hits auch in Deutschland hatten (Hip Hop/ RnB). Fand ick damals jut. Heute leider nicht. War gar nicht mal so gut. Schahadeeee! Dafür hat das "Leute gucken" um so mehr Spaß gemacht. Ist ja sagenhaft, was sich so in hautenge Klamotten wirft. Völlig egal ob man Cellulite hat oder so gar keinen BH trägt und der Busen "Hallo" zum Bauchnabel sagt. Wird einfach allet rinjepresst, ´n bisschen Lidschatten uffjelegt und schon findet man sich sehenswert. Sehenswert auf alle Fälle, weil sowas sehen wir in Berlin eher weniger. Also nicht so in Massen... buchstäblich. Die Stimmung ist bei den Leuten aber toll. Muss ja auch, bei so viel Selbstwertgefühl. Marc und ich kaufen uns noch jeder ein Bier dort und werden doch echt nach einem Ausweis gefragt. Wir haben natürlich nichts dabei und überzeugen den Mann, dass wir das lächerlich finden. Bekommen jeder ein Band umgeschnallt, auf dem steht "over 21". Was´n Spaß! Später sehe ich eine Omma, die hat auch so ein Band um. Jetzt fühle ich mich erst richtig verarscht!
Satt und zufrieden, dass wir Mädels einen BH umhaben, gehen wir wieder in unser Hotel, gleich gegenüber von der Fressmeile und lassen den Tag sacken.

P.S. an Silvi: wir beide hätten vor der Feuerwache wie 12-Jährige einen Feixtanz aufgeführt. Ich musste heute sehr lachen über deine Mail.

13.07.2019 - letzter Tag Chicago

Wir schreiben das Jahr 2019-07 unserer Zeitrechnung und befinden uns am letzten Tag unserer Mission. Der Planet brennt. Aber mal so richtig. Keine Ahnung, was das Thermometer hergibt, aber zu lange in der Sonne und man wird blöde. Und wenn man sich die Passanten von Chicago so anguckt, ist das durchaus zutreffend. Wir kämpfen uns mit leichtem Gepäck durch Chicago auf der Suche nach Frühstück. So wie der Rest der Stadt. Endlich im dritten Lokal werden wir herzlich und sofort mit Kohlenhydraten bedient.
Wir machen uns auf die andere Richtung die Michigan Ave. zu erobern, kommen aber nicht weit. Die Füße tragen uns einfach nicht mehr und wir wollen nicht blöde werden... Das Wasser läuft uns den Rücken runter. Duschen könnte hier zu einer Dauerbeschäftigung werden. Also wieder zurück ins Hauptquartier. Ein kleines, feines Nickerchen gemacht und anschließend Sachen packen, damit die Heimreise morgen ordnungsgemäß und vollständig angetreten werden kann. Abendessen dann noch mal bei T.G.I. Fridays. Rippchen zum Abschluss. Anschließend die zwei Bier aus´m Kühlschrank in eine Papiertüte wickeln und wie zwei Penner vor´m Hotel trinken. Hicks.

Der Flieger geht morgen erst Abends 17:30, wir hoffen pünktlich, da der Flieger nur bis Helsinki geht und wir da nur 1 Stunde Zeit haben um den Flieger nach Berlin zu bekommen. Drückt mal die Daumen. Am Montag sollen wir dann, gemäß Flugplan (ist ja Gott sei Dank die Deutsche Bahn nicht involviert) Mittags in Tegel landen.

ZDF (Zahlen Daten Fakten): 1 Tube Zahnpasta, 1 großes Duschbad, 165 Km gelaufen, 1 paar Ohringe verschwunden, Zahnarztbesuch, 5 Städte und 1 Dorf, 2.500 Km mit dem Auto gefahren, 8 Bundesstaaten (Pennsylvania, Maryland, Washington DC, Bundesstaat New York, Ohio, Indiana, Illinois, Wisconsin)

Wir freuen uns auf zu Hause. Auf fettfreie Kost. Auf ein weiches Bett. Auf Molly und auf euch ganz besonders! Seid alle ganz dolle gedrückt!

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